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Sicherheit für Kind und Hund - Teil II

Sicherheit für Kind und Hund - Teil II

Kinder und Hunde gehören einfach zusammen. Dennoch ist es nötig, den Kontakt – insbesondere bei Kleinkindern – gut zu beobachten. Denn verhalten sich diese in den Hundeaugen frech oder distanzlos, kann selbst ein gutmütiger Hund zuschnappen; nicht aus Bösartigkeit, sondern weil ihm schlicht der Geduldsfaden reisst.

„Normale“ Hunde warnen immer, bevor sie beissen! Weshalb ist es für uns trotzdem so schwierig zu erkennen, wann das Mass für den Hund voll ist? Ein kleines 1 x 1 in Hundesprache soll Ihnen helfen, kritische Situationen frühzeitig zu erkennen.

Stress-Signale

Folgende Signale weisen darauf hin, dass sich der Hund unwohl, bedrängt, ängstlich oder gestresst fühlt, was für Sie bedeutet, dass das Kind auf Distanz vom Hund bleibt oder aber dem Hund sofort Raum gegeben wird.

Distanz verschaffen

Der Hund dreht den Kopf weg
  • Der Hund dreht den Kopf weg: er verschafft sich Distanz
  • Der Hund lehnt sich weg vom Menschen (Auch wir versuchen durch zurücklehnen mehr Distanz zwischen uns und einer distanzlosen Person zu schaffen.)
  • Der Hund steht auf und geht weg vom Kind (Dieses Gespräch nervt dermassen, dass der Gesprächspartner stehen gelassen wird.)

Pfötchen heben

Der Hund hebt Pfötchen

Hebt der Hund ein Pfötchen, ist das zwar niedlich anzusehen, zeigt aber, dass sich der Hund unsicher/gestresst/unwohl fühlt oder das Gegenüber (z.B. ein aufgedreht herumrennendes, schreiendes Kind) beruhigen will.

Halbmond-Auge

Halbmond-Auge

Zeigt der Hund einen gehetzten, verzweifelten Seitenblick, wo das Weisse im Auge sichtbar wird (Halbmond-Auge), ist er verunsichert und fühlt sich ganz und gar nicht wohl.

Entspannter Hund? Vorsicht geboten!

Die folgenden Signale werden von Hunden auch in stressfreien Momenten gezeigt, haben dann aber eine klare organische Ursache. Passt das vom Hund gezeigte Verhalten also nicht zur aktuellen Situation, kann dies auf Stress deuten.

Gähnen

Gefährliches Gähnen
  • Der Hund gähnt bei oder nach dem Kontakt mit dem Kind, obwohl er nicht müde ist. (Stressgähnen)
  • Er schüttelt „den Stress ab“, sobald das Kind weggeht.
  • Er beginnt, sich hektisch kratzen oder beissen, wenn das Kind in der Nähe ist (eine nervöse Übersprungshandlung)
  • Er leckt sich wiederholt die Lippen/Nase. Schauen Sie, wie schnell es in so einer Situation zu einem Hundebiss kommen kann: Viedeo ansehen

Aufregung

Gefährliche Aufregung

Ein aufgeregter Hund (oder einer, der auf etwas anderes fokussiert ist) soll nicht gestört/angefasst werden. Zeichen von Aufregung sind:

  • Ein geschlossenes Hundemaul, starre Augen/starrer Körper und vorgestellte Ohren, hochgereckte Rute.

Aggressionssignale

Zeigt der Hund die folgenden Aggressions-Signale, muss unbedingt Abstand gehalten werden:

  • Knurren. Schimpfen Sie nie mit dem Hund, wenn er knurrt. Es ist besser, dass er diese ernst gemeinte Warnstufe zeigt, als dass er unvermittelt zubeisst.
  • Scheinschnappen - ebenfalls eine ernstzunehmende Warnung!

Achtung, Abstand halten!

Bei den folgenden Aggressionssignalen sollte jedermann instinktiv wissen, dass der Hund keinen Spass mehr versteht:

  • Zähne fletschen
  • Aggressives Bellen, welches nicht aufhört, selbst wenn der Hund ermahnt wird.
  • An der Leine nach vorne stürzen/springen begleitet von Knurren oder Bellen, wenn sich das Kind nähert.
  • Der Hund stellt die Rute auf, wenn sich das Kind nähert (dies ist bei Hunden mit natürlich aufgerichteten oder geringelten Ruten nicht notwendigerweise ein Aggressions-Signal).

Zeichen für Dominanz

Ein besonderes Signal, welches auf Aggressivität hinweisen kann aber nicht muss, ist das folgende:

Pinkelt der erwachsene und an sich stubenreine Hund, der ausreichend Zeit hatte, draussen zu pinkeln, vor Ihnen, Ihren Kindern oder Gästen ins Haus oder auf deren Eigentum, so kann dies ein Zeichen von Dominanz und aggressivem Verhalten sein. Da dies aber auch einen medizinischen Ursprung haben kann, ist es sinnvoll, einen Tierarzt zu konsultieren.

Falls eine medizinische Ursache ausgeschlossen werden kann, konsultieren Sie einen Verhaltenstherapeuten.

Glücklicher Hund

Es ist auch wichtig, die positiven Signale zu erkennen, sodass man die Körpersprache des Hundes alles in allem besser einschätzen kann. Ein entspannter, ausgeglichener Hund zeigt die folgenden Signale:

Glücklicher Hund
Glücklicher Hund

  • Lockerer Körper
  • Entspannter, weicher Gesichtsausdruck / Augen / offener Mund
  • Liegt am Boden mit einer Pfote unter dem Körper
  • Enthusiastisches Schwanzwedeln
  • Spielverbeugung

Es nicht einfach, die Sprache der Hunde zu verstehen. Dieser Artikel erhebt deshalb auch in keinster Weise den Anspruch, eine allumfassende Anleitung zu sein. Jedoch soll er helfen, Eltern und Hundebesitzer für die Thematik zu sensibilisieren.
Für eine kleine Instruktion zur Hundesprache klicken Sie hier.

Dieser Artikel wurde mit freundlicher Genehmigung von Doggone Safe übersetzt und adaptiert.